Kinderkrippe Sonnenschein – Wo Kreativität und Wohlfühlen großgeschrieben werden
Aus der Not heraus entstehen manchmal die besten Ideen. So war es auch bei der Entstehung der Kinderkrippe Sonnenschein in Braunschweig-Rüningen. Ein Jahr nach der Geburt ihrer Tochter wollte die gelernte Krankenschwester Sonja Mewes zurück in den Beruf und suchte nach einem Krippenplatz für die Kleine – vergeblich.
Zusammen mit einer langjährigen Freundin machte sie aus der Not eine Tugend und nahm die Dinge selbst in die Hand. 2007 gründeten sie gemeinsam den Verein Kinderkrippe Sonnenschein e. V., der im Februar 2008 mit einer Gruppe von 15 Kindern in den Räumlichkeiten eines ehemaligen Musterhauses, Braunstraße 22, eröffnete. Heute werden in der Krippe 30 Kinder im Alter von acht Wochen bis 3,5 Jahre von Erzieherinnen, Sozialassistentinnen und Sonja Mewes als Krankenschwester betreut.
„In den ersten eineinhalb Jahren mussten wir alles selbst finanzieren. Erst danach entschloss sich die Stadt, die Krippe finanziell zu fördern“, erzählt Sonja Mewes. Entsprechend benötigte es von Anfang an viel Kreativität und Einfallsreichtum, um das ehemalige Musterhaus so herzurichten, dass es den Anforderungen einer Kinderkrippe gerecht wurde. Kein Problem für Sonja Mewes. Sie sprüht nicht nur vor Kreativität, sondern fasst auch selbst gerne an, wenn es darum geht, die Räume für die Kinder herzurichten. Ob es die Arbeit mit dem Vorschlaghammer ist oder das Legen von Fliesen – sie ist dabei.
Jedes Jahr in den Schließzeiten können die Umbaumaßnahmen stattfinden. Gemeinsam mit ihrem Mann, der handwerklich sehr begabt ist, werden die Wünsche von Sonja Mewes und des Teams umgesetzt. Dafür wird sogar der ganze Familienurlaub geopfert. „So ist es wenn man selbstständig ist, man arbeitet härter und mehr. Leider ist es sehr schwer ,Firmen zu finden, die individuell, absolut termingerecht und dazu noch kostengünstig sind. Also muss man das selbst in die Hand nehmen, denn aus Kostengründen auf Dinge zu verzichten kommt für uns nicht in Frage“, sagt sie. Dieses Jahr waren die Küche und der Wickelraum dran. Die Räume wurden getauscht. Es entstanden eine moderne Küche und ein Wickelraum mit einer Wasser- und Spiellandschaft.
Ihre Kreativität kommt besonders bei den Einrichtungsgegenständen zum Eindruck. „Es ist schwer, Möbel zu finden, die zu den Räumlichkeiten und Bedürfnissen passen. Zum Glück haben wir aber einen Tischler gefunden, der sich auf das Herstellen von Kindergartenmöbel spezialisiert hat und unsere Wünsche umsetzt“, so Sonja Mewes. So entstand unter anderem die ausgefallene Bettenlandschaft mit Krabbeltunnel, ausziehbaren Betten und Kuschelinseln sowie ein Krabbelparcours und ein Umkleideraum mit Nistkästen ähnelnden Schränkchen. Es sind Dinge wie diese, die die Krippe zu einem besonderen Ort machen. Hier können die Kinder sich ausruhen, toben, spielen und gemeinsam viel erleben.
Passend dazu lautet die Philosophie der Krippe „Ein Kind, das nicht schmutzig ist, hat nichts erlebt.“ Es gehöre zum Größerwerden dazu, die Welt mit allen Sinnen zu erleben, sagt die Inhaberin der Krippe. „Wenn ein Kind erstmals versucht, mit einer Kanne Wasser einzugießen, wird vorbeigegossen oder der Becher kippt um und das Kind ist nass. Aber das gehört dazu. Das sind Lernprozesse“, so Sonja Mewes. In ihrer Krippe sollen Mädchen und Jungen im Alltag und Spiel ihre sozialen, kognitiven, kreativen, motorischen, emotionalen und sprachlichen Fähigkeiten erwerben, intensivieren und ausbauen. „Dabei ist es auch von großem Nutzen, dass wir nicht nur das Wissen der Erzieherinnen haben, sondern ich als Krankenschwester oft mit einem anderen Blick an Dinge herangehe“, sagt sie. Vor allem aber sollen sich alle wohlfühlen. Das gilt für das Team der Mitarbeiterinnen, aber vor allem für die Kinder.
Weitere Informationen zur Kinderkrippe Sonnenschein finden Sie auf www.krippe-sonnenschein.de