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Vier Studenten bringen den „Mexikaner“ in den Supermarkt


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Vier Studenten bringen den „Mexikaner“  in den Supermarkt

Im August haben wir wieder einen Gründer des Monats: Die Papa Fuego UG. Vier Braunschweiger Studenten, die den „Mexikaner“ Schnaps auf den Markt bringen. Wir haben den Gründern 7 Fragen gestellt.

1. Wer sind Sie und was machen Sie?

Wir sind Oliver Kern, Jasper Brünette, Max Brandt und Philipp Grimmel, vier Studenten und junge Unternehmer aus Braunschweig. Im April haben wir die Papa Fuego UG gegründet und den „Mexikaner“ auf den Markt gebracht. Das ist ein Schnaps aus Tomatensaft, Wodka oder Korn, Chili und Pfeffer. Entstanden ist er ursprünglich in Hamburg, wo er sich zum Kultgetränk in den Bars entwickelte. Dort macht jeder seine eigene Mischung. Außerhalb der Bars gab es ihn nicht zu kaufen. Das wollten wir ändern.

2. Wie kam es zur Gründung Ihres Unternehmens?

Jasper und Philipp haben den Schnaps gemacht und mit zu einer Party genommen. Dort kam er so gut an, dass sie gebeten wurden, ihn auch zur nächsten Party mitzubringen. Dann ist das Ganze ausgeufert. Die Leute hatten einfach Lust darauf, aber es gab den Schnaps nirgendwo zu kaufen. Wir sind alle angehende Wirtschaftsingenieure, also entschieden wir uns dazu, der Nachfrage nachzukommen. Der Bedarf war da.

Im nächsten Schritt mussten wir uns mit vielen Auflagen und dem Steuerrecht auseinandersetzen. In der Getränkebranche gibt es viel zu beachten. Spirituosen müssen einen Mindestalkoholgehalt von 15 Prozent haben, für die Etiketten sind bestimmte Schriftgrößen und Angaben Pflicht. Wir brauchten unter anderem auch ein Labor, das den Alkoholgehalt des Getränks misst.

In der Gastroküche eines Freundes haben wir dann unseren „Mexikaner“ hergestellt, abgefüllt und von Hand etikettiert. Das war aber irgendwann zu anstrengend. Inzwischen übernimmt eine befreundete Brauerei die Etikettierung und wir sind in Gesprächen mit möglichen Partnern für die Abfüllung des Schnapses.

3. Was ist das Besondere an Ihrem Produkt?

Im Spirituosenregal findet man entweder die etwas härteren Getränke mit hohem Alkoholgehalt oder süße Schnäpse. Etwas Herzhaftes gab es bisher nicht. Das ändert sich jetzt. Der „Mexikaner“ ist ein Schnaps, der polarisiert. Man findet ihn entweder extrem lecker oder furchtbar. Er ist würzig und moderat scharf. Eine zweite, schärfere Variante soll es auch geben.

Wir nutzen richtigen Tomatensaft, keine Aromen und Geschmacksverstärker. Für den Saft suchen wir in der Region gerade einen Zulieferer, damit die Frische und Regionalität garantiert sind. Wir verwenden nur ausgewählte Zutaten und der Pfeffer wird erst kurz vor der Befüllung der Flaschen frisch gemahlen. So bleibt das einzigartige Aroma erhalten. Das ist geschmacklich kein Vergleich zu fertig gemahlenem Pfeffer. Noch ein Pluspunkt: Der Schnaps ist vegan und glutenfrei.

Fans des „Mexikaner“ müssen sich jetzt die Zutaten nicht mehr selbst zusammenstellen und versuchen, den Geschmack zu treffen. Die Sauerei und Zeit können sie sich sparen. Sie können ihn einfach fertig als 0,35l oder 0,7l Flasche kaufen.

EVENTUS-Steuerberatung Gruender-des-Monats Papa-Fuego der-Mexikaner
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4. Für wen arbeiten Sie, wer sind Ihre Kunden?

Unsere Endkunden sind natürlich alle Fans des herzhaften Schnapses. Erst sind wir an Bars herangetreten, um den Schnaps auf diesem Wege zu vertreiben, aber das war schwer. Zum einen waren die Inhaber kaum zu erreichen oder haben nicht reagiert. Zum anderen mussten wir für eine geringe Abgabemenge einen hohen Arbeitsaufwand auf uns nehmen. Also sind wir auf kleinere Geschäfte in Braunschweig zugegangen, um darüber unseren Schnaps zu vertreiben. Doch damit es sich finanziell überhaupt rentiert, müssen größere Mengen verkauft werden. Unser Ziel waren also der Großhandel, die Supermärkte. Das haben wir nun geschafft.

Nachdem ein Zeitungsartikel mit guter Resonanz über uns erschien, war es schnell möglich, Kontakt zu EDEKA aufzunehmen und gelistet zu werden. Die Einzelhandelskette hat zudem ein Online-Portal, in dem man seine Produkte vorstellen kann. Ladeninhaber können sich diese ansehen und in ihr Programm aufnehmen.

Nun ist unser nächstes Ziel, die Anzahl der Märkte, in denen der Schnaps erhältlich ist, auszuweiten. Auch Mallorca haben wir im Visier. Es wäre toll, wenn die Urlauber hier zuhause im Regal den Schnaps finden, den sie aus dem Urlaub kennen.

5. Was macht Ihnen am meisten Spaß?

Was uns Spaß macht, ist der Mix aus allem. Momentan wissen wir nicht, was uns am nächsten Tag erwartet, welchen Anruf wir erhalten, welchen Kurs wir einnehmen. Es ist toll, sein eigenes Produkt im Supermarkt zu sehen. Die Arbeit im Team und das Verfolgen gemeinsamer Ziele machen uns auch viel Freude. Wir wollen unseren Schnaps bis Mitte des kommenden Jahres in 100 Läden bringen. Das motiviert, denn nach unserem Studium wollen wir uns voll auf das Geschäft konzentrieren.

6. Welche Trends gibt es in Ihrer Branche?

Die Getränkebranche ist ein hart umkämpfter Markt. Jedes Jahr gibt es Trend-Getränke und ständig kommt etwas Neues auf den Markt. Es gibt sogenannte Lohnabfüller. Denen sagt man, was man will und sie füllen es einem ab. Man selbst benötigt Geld und organisiert den Vertrieb. Dadurch kommen jährlich rund 200 Getränke auf den Markt; vielleicht fünf halten langer als drei Jahre. Außerdem gibt es einen Gesundheitstrend. Die Leute trinken insgesamt weniger Bier und Alkohol. Das wird für manche Brauereien zum Problem. Künftig werden hochwertige Säfte als Alternative zum Wein an Bedeutung gewinnen. Es tut sich ständig etwas. Wenn man es schaffen will, muss man schnell groß werden und eine Marke aufbauen. Das ist unser Ziel.

7. Welche Tipps geben Sie anderen Gründern mit auf den Weg?

Wir würden jedem raten, nie alleine zu gründen. Wenn man mindestens zu zweit ist, kann man sich die Aufgaben teilen. Es kann immer etwas dazwischen kommen oder passieren. Dann kann der Partner einspringen. Man sollte aber anhand eines Testprojekts herausfinden, wie man zusammenarbeitet und wie der/die einzelne in extremen Situationen reagiert.

Des Weiteren benötigt man ein Netzwerk und strategische Partner. Man sollte entsprechende Veranstaltungen besuchen, Leute kennenlernen und Kontakte knüpfen. Außerdem sollte man früh mit seinen Produkten rausgehen und gucken, ob am Markt überhaupt ein Bedarf besteht. Dieses Wissen bestimmt das weitere Handeln. Mit irgendetwas muss man anfangen.

Selbstverständlich braucht man auch Motivation. Ein Unternehmen zu gründen und ein Produkt auf den Markt zu bringen ist kein Job, den man von 9 bis 17 Uhr macht. Man muss immer einsatzbereit sein, auch samstags und sonntags. Das eigene Projekt muss zum Lebensinhalt werden. Vor allem muss man eins – immer ehrlich und fair bleiben. Das zahlt sich langfristig aus.

Mehr über Papa Fuego, den „Mexikaner“ und das Team, das dahinter steckt, erfährt man über facebook: www.facebook.de/papafuego.de/ oder oder auf der Website www.papafuego.de.

Kontakt:
Papa Fuego UG
Oliver Kern (Geschäftsführer)
Wilhelmstr. 42
38100 Braunschweig
o.kern@papafuego.de
Telefon: 0157/73121274